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Alltagswasser und Festtagswein

Segensfeier für Paare in der Pfarrkirche in Bad Neustadt

Vom Alltagswasser und Festtagswein - ökumenischer Valentinsgottesdienst in Bad Neustadt

Zarte Klänge erfüllen den Innenraum der Stadtpfarrkirche von Bad Neustadt, die in roten Farben eingetaucht ist. In der Mitte steht ein Tisch, auf dem lauter kleine Boxbeutel und Brötchen zum Mitnehmen aufgereiht sind. Der Wein erinnert an die biblische Geschichte der Hochzeit zu Kanaa, wo Jesus das „Alltagswasser“ der Menschen in festlichen Wein verwandelt, das erste Wunder Jesu. Das sei doch wie in einer Beziehung, so Ehe- und Familienseelsorger Ullrich Göbel: Da gebe es nicht nur die Festzeiten, sondern gerade auch den Alltag, der zu bewältigen sei. Die Weinkrüge sind leer, die Partner überfordert durch Beruf, durch die kleinen Kinder oder durch pubertierende Teenies, die einen alle Nerven kosten. Wenn dann noch die gegenseitigen, meist unausgesprochenen Erwartungen der Partner hinzukämen, könne es passieren, dass beide verdursten oder verhungern an ihrer Sehnsucht nach Liebe und Zuneigung. Doch ich könne ja auch Wasser in den Krug des anderen füllen, so die evangelische Pfarrerin Gerhild Ehrmann. Denn wenn ich meinem Partner oder meiner Partnerin etwas Gutes tue, dann würde sich bereits etwas im Miteinander verwandeln. Das könne auch ein gutes Wort sein, eine Umarmung oder die Zeit, die ich meinem Partner schenke. Es seien oft die alltäglichen Gesten, unserem Partner bzw. unserer Partnerin unsere Liebe zum Ausdruck zu bringen. Um dies in die Tat umzusetzen, lud Göbel die Paare dazu ein, einen der bereitgestellten Boxbeutel mit nach Hause zu nehmen. Man solle an diesem Valentinsabend zusammen mit einem Glas Wein auf das anstoßen, was im Miteinander als Paar schon gewachsen sei. Vielleicht helfe dazu Musik aus alten Tagen oder die Erinnerung an einen Ort, an dem das Paar auftanken könne oder an Menschen, in deren Gesellschaft es ihnen besonders gut gehe. So wandle sich das Alltagswasser in Festtagswein. Eine Segenslitanei am Ende unterstrich die Bedeutung des Segens, den man gerade durch Gesten einander zusprechen könne. Danach folgte der Segen für die zahlreich erschienenen Paare. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von Angelika Eirich, die die gemeinsamen Lieder an der Orgel begleitete und immer wieder meditative Stimmung durch zarte Töne von Handpan und Klangschalen erzeugte. Die Musikerin lud die Paare am Ende des Gottesdienstes auch dazu ein, diese Klänge am eigenen Körper zu spüren.